Bei herkömmlichen On-Premise-Systemen herrscht normalerweise eine Kultur des "Separation of Concerns" zwischen der Entwicklung und den Aspekten, die mit der Überführung der Software in die Produktion verbunden sind. Dazu gehört eine klare Trennung von Fähigkeiten und Werkzeugen auf beiden Seiten und ein dazwischen liegender Übergabeprozess, der organisatorisch gesteuert wird. Dieser Prozess beinhaltet in der Regel ein formales Verfahren, das in Form von Dokumenten (Handbüchern, Testberichten) beschrieben wird.
Unabhängig davon, welcher Ansatz bei einer Cloud Migration für die Teamstruktur gewählt wird, kommt es zu einer Verschiebung von Wissen. Dies gilt sowohl für ein "You build it, you run it" als auch für einen konservativeren Ansatz mit einem zentralen Platformteam. In beiden Szenarien benötigen die Betriebs- oder gemischten Teams weitere Fähigkeiten, die sich auf die Verwaltung und Automatisierung der Infrastruktur, mit den bei Entwicklern bereits bekannten Werkzeugen, konzentrieren. Auf der anderen Seite benötigen die Entwicklungsteams zusätzliche Fähigkeiten in Bezug auf die betrieblichen Anforderungen an ihre Anwendung im Sinne von Härtung, Schwachstellenmanagement oder Definition des Ressourcenbedarfs. Denn sie liefern nicht mehr nur die Software, sondern müssen nun auch CI/CD bis hin zur Produktion verwalten.
Die Schulung und Einführung dieser Konzepte in das Team muss ein grundlegender Bestandteil der Migration sein und muss parallel zu den technischen Änderungen im System geplant werden.
- Ein mehr an Verantwortung gewähren
- Kompetenzen erweitern
- Mehr Entscheidungsfreiheit